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Dienstag, 3. Januar 2012

Ramadan im Islam - Warum fasten die Muslime?

Am 1.August ist es wieder soweit. Der Monat Ramadan steht kurz bevor und Milliarden Muslime werden in diesen Monat das Fasten Gebot einhalten.

Der Fastmonat Ramadan ist eine religiöse Pflicht im Islam und findet im heiligen Koran mehrfache erwähnung. Im Monat Ramadan wurde der Koran auf den Propheten Mohammed herab gesandt, in der Nacht der Bestimmung (arabisch lailat ul qadr).

„Wahrlich, Wir haben ihn (den Quran) herabgesandt in Lailat-ul-Qadr. Und was lehrt dich wissen, was Lailat-ul-Qadr ist? Lailat-ul-Qadr ist besser als tausend Monate. In ihr steigen die Engel und Gabriel (arab. ar-Ruh) herab mit der Erlaubnis ihres Herrn zu jeglichem Geheiß. Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgenröte“ (Der heilige Koran, Sura Al-Qadr, 96:1-5)

Dieser Monat ist voll des Segens und des Friedens für alle Muslime, die fest im glauben gegründet sind. Denn in diesem Fastmonat haben alle Muslime die Gelegenheit, sich zu verbessern, schlechte Gewohnheiten aufzugeben und nach dem optimum zu streben.

Der Ramadan erfüllt mehrere Funktionen. Zum einen sollen wir unsere vollkommene abhängigkeit gegenüber Allah erkennen, denn Allah ist der Versorger und erhalter des Lebens. Zum anderen bietet uns dieser Segensreiche Monat, unseren glauben zu festigen, uns von großen wie kleinen sünden fern zu halten und uns von den irdischen Gedanken zu befreien. Es ist wie eine reinigung für Körper und Geist. Denn im Monat Ramadan sollen sich die Muslime so weit es geht vom materiellen los lösen, keine Nahrung und kein Wasser zu sich nehmen. Keine überflüssigen Gedanken am Diesseits verschwenden, keine sinnlosen Ablenkungen. Im Monat Ramadan soll man mit voller Hingabe Allahs Gedenken und sich tiefe Gedanken über das Leben, über die Schöpfung und über die Natur machen.

Aber der Ramadan soll uns auch ein Gefühl geben, wie sich Menschen fühlen müssen, die in bitterer Armut leben. Im Islam ist es Pflicht, Almosen zu geben, aber besonders im Monat Ramadan sind wir dazu angehalten, besonders intensiv Almosen zu geben um Menschen in Armut zu speisen.

Leider ist das richtige Bewusstsein für den Ramadan bei vielen Muslimen verloren gegangen. Viele gläubige Muslime Fasten einfach nur den ganzen Tag lang und denken während dieser Zeit immerzu daran, wann sie endlich essen können, wann endlich die Zeit fürs Fastenbrechen gekommen ist. Die Uhr ist bei vielen Muslimen ein ständiger begleiter während der Fastenzeit und wenn es dann soweit ist, dann bereiten viele Muslime ein riesen Festschmaus zu. Sie rollen den Tisch auf, stellen ein Festtagsbraten auf den Tisch und schlagen sich die Bäucher voll. Das ist nicht Sinn und Zweck des Fastens. Während der Fastenzeit soll man sich besinnen, seine Sinne und begierden unter Kontrolle halten und bescheiden bleiben. Durch die Fastenzeit sollen wir uns intensiv mit dem Koran auseinander setzen, um zu begreifen, das dieses Leben nur ein Nießbrauch für kurze Zeit ist. Dieses Leben ist nur ein Spiel, an dem sich die Menschen für kurze Zeit ergötzen. Danach ist die Heimkehr zu Allah. Wir müssen uns besinnen, ein bescheidenes Leben führen und uns bessern. Wir müssen Reue zeigen für unsere Sünden, die wir begangen haben und Allah um vergebung bitten. Denn Allah vergibt alle Sünden, bis auf den Shirk. Der Monat Ramadan gibt uns eine ausgezeichnete möglichkeit dazu, denn im Monat Ramadan Gedenken wir oft an Allah und bemühen uns, so gut es nur geht, allen Sünden aus den Weg zu gehen, Geduldig zu bleiben und ein bescheidenes Leben zu führen. Im Monat Ramadan soll jeder Muslim nach Perfektion streben, obgleich wir diesen Zustand nie erreichen werden. Sinn und Zweck des Ramadan ist, diesen Zustand nach dem Streben der Perfektion bei zu behalten und weiter aus zu bessern. Den kein Mensch ist gut. Der Mensch kann nur danach streben, sich zu bessern, um seinen glauben zu stärken und zu festigen. Dann wird einzig und allein Allah entscheiden, wer gut war. Kein Mensch kann für sich in Anspruch nehmen, gut zu sein bzw. sich auf der sicheren Seite im Paradies zu sehen. Denn ein solches Verhalten führt zur hochmütigkeit.

Ich wünsche allen gläubigen Muslimen eine gesegnete und friedvolle Fastenzeit und allen anderen ein tiefes nachdenken!

Möge Allah uns viel Weisheit und Geduld schenken.

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